Asche und Glas - Neues Projekt

Köhlerfreunde Bad Kohlgrub e.V.
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       Asche und Glas


Der Raucher tippt seine Zigarettenasche in den Aschenbecher oder gar
auf den Boden. Der Kachelofenbesitzer darf nur seine kalte Asche in der
Mülltonne entsorgen. Vor 160 Jahren war Asche noch ein begehrter
Artikel.
Nördlich der Alpen musste man sich mit der Asche begnügen, denn es
gab hier keine Sodapflanzen, die teilweise an den Mittelmeerküsten
wachsen.
Asche oder Pottasche dem Quarz hinzugefügt, verringert den
Schmelzpunkt von 1720 auf 1250 Grad.
Auch die kleine Ettaler Glashütte arbeitete nach diesem Prinzip.
Von 1852 bis 1866 gab es Verhandlungen zwischen der Glashütte
Grafenaschau und dem königlichen Salzbergwerk Berchtesgaden, um
einen ermäßigten Preis des Steinsalzes für die Herstellung des
Glaubersalzes.
Josef Blau, ein absolut guter Kenner der Glashütten im Bayerischen
Wald und des Böhmer Waldes, berichtet an einer aufgeführten
Abrechnung aus dem Jahre 176',T für die Poschinger-Hütte 1800 Ster
Holz verschürt, zur Gewinnung der Pottasche 4000 Ster Holz verbrannt.
Um diesen enormen Holzverbrauch zu verringern, experimentierte der
Oberst Bergrad Franz von BaaderF, besser bekannt als Philosoph an der
Uni München, nach dem auch eine Straße im Universitätsviertel benannt
ist und seine Büste in der Ruhmeshalle von München angebracht ist.
ln seiner Salin- und Tafelglashütte in Lam, Bayer. Wald, wurde das
Schmelzverfahren mit Glaubersalz , Gemenge-Anteile 2/3 Glaubersalz
und 1/3 Pottasche experimentiert. Erst im Jahre 1885 wurde eine
Produktion zur Herstellung von Soda durch den Belgier Ernest Solvay
möglich. Somit wurden die Aschenbrenner brotlos. Sie waren sowieso
einer der schlecht bezahltesten Arbeiter. Aber die Asche wurde mit
einem sehr hohen Preis verhandelt.

Bad Kohlgrub, im Februar 2016.

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